Sexualität und Geschlechtsidentität

Die Beziehung des ungeborenen Kindes zu seiner Nabelschnur und Plazenta ist ein ursexuelles Erlebnis, das jeden Menschen individuell prägt.

Die Nabelschnur ist der Urphallus.

Die Vorstellung, dass jeder Erwachsene noch das Kleinkind mit all seinen Ängsten und unerfüllten Beziehungsbedürfnissen in sich trägt, und dass sein erwachsener Charakter stark von diesem Anteil beeinflusst wird, ist heute allgemein akzeptiert.

Wir tragen aber nicht nur das Kleinkind in seiner Beziehung zur Mutter, sondern auch das ungeborene Kind im Mutterleib mit uns.

Eine Psychologie, die auf dieser Erkenntnis aufbaut, ist in der Lage viele bisher ungeklärte Fragen zur menschlichen Beziehungsfähigkeit, Sexualität und Geschlechtsidentität zu durchleuchten.

Ein Bewusstwerden der in dieser Urbeziehung entstandenen tiefenpsychosomatischen Strukturen, schafft Raum für neue Erfahrungen und bremst die Wiederholung der eingeprägten Muster in späteren Beziehungen.

weiterführender Artikel:

Wir lieben nur wovon wir träumen

von Terence Dowling
veröffentlicht in in H. Häsing u. L. Janus (Hrsg.), Ungewollte Kinder. Annäherungen, Beispiele, Hilfen (S 144 -157), Reinbek: Rowohlt 1994