Genesis im Mutterleib
DER SÜNDENFALL ALS URVERLETZUNG

Alle Mythologien, die die Menschheit seit Beginn ihrer Geschichte über Bäume erzählt, meinen den Baum der Plazenta und sind wahr für diesen Baum.
Das Buch Genesis erzählt eine Geschichte, die jeder Mensch erlebt hat. Adam und Eva, die ersten Menschen, lebten in einem Paradiesgarten. Verführt von einer Schlange, ergriffen sie die Frucht von einem besonderen Baum. Diese Tat hat katastrophale Konsequenzen. Gott vertreibt sie aus dem Garten.
Ein Engel mit dem Schwert verhindert ihre Rückkehr.
Jeder Mensch ißt im Mutterleib vom Baum der Plazenta. Aber in unserer Welt ist die pränatale Lebenszeit
kein Paradies. Die Plazenta wird für jeden Menschen zum Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Die
Nabelschnur ist das Urbild der Schlange. Mit der Geburt verläßt jeder Mensch seinen ersten Garten. Die
Abnabelung trennt ihn endgültig von seinem plazentaren Lebensbaum.
Ohne eigenes verschulden wird jeder Mensch mit einer tiefenpsychosomatischen Verletzung, der
sogenannten „Erbsünde“ geboren, die ein angst- und schuldfreies Leben verhindert.
Der Sündenfall ist eine universelle Realität, die in jeder Schwangerschaft weitergegeben wird.
DAS KREUZ ALS LEBENSBAUM – JESUS ALS GÖTTLICHE PLAZENTA
In unserer Welt ist der Mutterleib kein Paradies und unsere Geburten sind traumatisch. Eine Störung der
plazentaren Versorgung wird als existentielle Bedrohung rechts oberhalb des Nabels erlebt. Der Versuch,
einen solchen Angriff abzuwenden, stört den Kreislauf in den Händen und Füßen. Alle Menschen sind
mehr oder weniger von diesem Urschmerz gezeichnet.
Das Kreuz zeigt die fünf Wunden, die jedem Menschen durch den ersten Lebensbaum, die
Plazenta zugefügt wurden. Das tiefste menschliche Leid wird für alle sichtbar.
Jesus am Kreuz gibt sich hin als neue Plazenta, um mit seinem Fleisch und Blut die Urverletzung
durch die alte Plazenta zu heilen.
Das quasi kannibalistische Ritual der Eucharistie ist ein plazentaren Ritual. Durch Jesus haben wir
Anteil am göttlichen Leben.
„Denn es zeigte sich Marias Leib als das geistliche Paradies, worin die Göttliche Pflanze geboren wird,
welche Leben gibt, wenn wir uns von ihr nähren“(aus einem Officium der griechischen Kirche).